Donnerstag, 27. Februar 2014

Cup 'n Cookie?

Des Öfteren schickt mir Miss L einmal Rezeptvorschläge - oder besser gesagt Backvorschläge. All das hört sich auch immer richtig gut an und die Bilder dazu sehen wirklich toll aus! Na da läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Nur gab's da bisher einen großen Haken: die meisten Rezepte waren auf Englisch (das bekomm ich noch hin) und die Mengenangaben in Cups und Spoons. Ja gut, denk ich mir, sollt ja eigentlich nicht so schwer sein. Nimm ein Häferl und miss einfach ab. Weit gefehlt! Nichts da, einmal ist zu viel Mehl in der Masse, dann wieder zu viel Butter, es ist zum Verzweifeln. Umrechnen könnt ich's noch, da gibt's ja online ganz tolle Tabellen und verschiedenste Angaben wie man denn die Cups in Gramm umrechnet, nur: ich und Zahlen? Da wart ich doch lieber auf ein Wunder! Oder auch auf ein Geschenk. 

Jedenfalls merkt Miss L: sie schickt mir zwar immer tolle Rezepte, nur sage ich ihr nie wie meine Ergebnisse geworden sind. Ich kann nichts, aber auch rein gar nichts zu meiner Verteidigung sagen. Irgendwann merke ich meine Zahlenabneigung an worauf Miss L nur milde lächelt und sich in den Urlaub verabschiedet. Wochen später, Miss L ist mittlerweile wieder zurück aus fernen Landen, gibt's für mich dann keine "Ausreden" mehr warum ich denn nichts von den Rezepten nachbacke, denn ich halte total überrascht Cups und Spoons in der Hand, und zwar die einzig wahren und richtigen, die aus einem weit entfernten Land. Ja, es ist schon fein wenn Freunde eine Reise tun, sie bringen nämlich super Geschenke mit! Also, danke Miss L und Mister M!!! Dann dauert's noch ein kleines Weilchen, aber dann endlich kommen sie zum Einsatz bei folgendem Rezept das ich hier aufgetan habe: vegweb.com/recipes

Easy as heck vegan Chocolate-Chip-Cookies

2 cups Mehl
2 tsp (teaspoon) Weinsteinpackpulver
1/2 tsp Meersalz
2 tsp Zimt
1 cup Zucker
1/2 cup Rapsöl
1 tsp Vanille
1/2 cup Wasser
1 cup vegane Schoko-Chips

Ofen auf 175 C° vorheizen. 
Alle Zutaten in eine Schüssel geben und miteinander vermengen. Mit einem Esslöffel die Masse portionsweise auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Zwischen den Cookies ausreichend Platz lassen, da die Masse noch zerfliesst. Gebacken habe ich alles für ca. 15-20 Minuten, nicht wie im Original-Rezept angegeben für 10-12 Minuten. Da war mir die Masse noch viel zu flüssig. Die Farbe der Kekse ändert sich vom Grundteig bis zum fertigen Cookie nur wenig, also nicht wundern wenn der Cookie nicht dunkelbraun wird!

Nächstes Mal werde ich noch etwas mehr Zimt hinzufügen.

Somit habe ich in einem Rezept 2 Fliegen mit einer Klappe erlegt: endlich konnte ich Cups und Spoons benutzen, und ich hab das erste Mal vegan gebacken. Wider erwarten haben mir - und allen anderen - die Cookies wirklich sehr gut geschmeckt. Für mich ist es manchmal schwierig etwas zu backen oder zu kochen, da sehr viele Personen mittlerweile Allergien bzw. Unverträglichkeiten haben (so auch ich). In diesem Fall ging es darum laktosefrei zu backen und ich muss sagen: vegan hat mich hier TOTAL überzeugt! Zukünftig werde ich in solchen Fällen wahrscheinlich öfter auf vegane Rezepte zurückgreifen. Wer hätte gedacht, dass vegane Cookies backen wirklich "easy as heck" ist und das Ergebnis auch noch geschmacklich total überzeugt?

Eure
Frau Wiese

Dienstag, 25. Februar 2014

It smells like.... Pizza!

Ein typisches Sonntagsessen ist bei Mister M und mir Pizza. Gut, manchmal, wenn wir meine Eltern besuchen, gibt es auch samstags Pizza. Und nicht, dass ihr jetzt glaubt wir sind sonntags (oder samstags) zu faul zum kochen und bestellen beim Pizzadienst oder reißen die Tiefkühlpackung auf :)
Den Teig bereite ich natürlich selbst zu und nachdem Germteig gerne geht, kommt er bei uns nur am Wochenende auf den Tisch. Unter der Woche hab ich nämlich keine Lust, ewig auf mein Abendessen zu warten.

Es ist also Sonntag, die halbe Welt schläft noch aber nachdem ich (leider) zu den Frühaufstehern gehöre, bin ich spätestens um 7 schon bereit, es mit der Welt aufzunehmen. Meistens bedeutet das dann, raus aus dem Pyjama, rein in die Laufklamotten und bevor noch irgendwelche Zweifel aufkommen, renn ich schon im Halbschlaf los.  (Außer es geht ein Sturm, es regnet, schneit oder Jupiter steht in irgendeiner seltsamen Konstellation zur Sonne und die Motivation ist auf einem Tiefpunkt).

Erschöpft zurück schlepp ich mich dann erstmal unter die Dusche und dann gehts ab in die Küche. Während der Tee zieht, wird die Küchenmaschine aus dem Tiefschlaf geholt und die Zutaten wandern in die Rührschüssel. Für 1 Backblech Pizza braucht man:

400 g Mehl (Weizen, Dinkel, Vollkorn oder nicht - verwendet wird, was da ist)
1 Pkg Trockengerm (oder 1 Würfel Germ, der ist dann im Wasser aufzulösen)
2 Eßlöffel Olivenöl
ca 200ml warmes Wasser
Salz

Mehl mit der Trockengerm mischen, Salz dazu und mit dem Wasser zu einem Teig rühren. Je nach Mehl braucht man mal mehr, mal weniger Wasser (bei Vollkorn eher mehr). Dann noch das Öl dazu. Wen der Teig geschmeidigt ist und nicht mehr klebt, ist er bereit zu ruhen.
Geschirrtuch drüber und an einem warmen Ort (ohne Zugluft) 1 Stunde gehen lassen. Bei mir geht er gut und gerne 2-3 Stunden.
Dann nochmal durchkneten, eventuell noch etwas Mehl dazu, ausrollen, und aufs mit Backpapier ausgelegte Blech transferieren.

Die Paradeissauce für den Belag produziert M meistens auf Vorrat (für 2-3 Blechpizzen)
1 Zwiebel & 1-2 Knoblauchzehen kleinschneiden, in Olivenöl anbraten, dann eine Prise Zucker dazu. Mit 500g passierten Tomaten aufgießen. Oregano, Basilikum, Chili, Salz, Pfeffer nach Geschmack dazu und dann ein bißchen einkochen lassen.

Die Sauce auf der Pizza verteilen und nach Wunsch belegen. Bei uns wandern meistens Schinken, Salami, Sardellen, Paprika, Zwiebeln, Mais und Käse auf die Pizza.
Dann nochmal Oregano drüber und ab in den Ofen - bei 200 Grad ungefähr 20-30 Minuten.

Manchmal gibts dann noch Knoblauchöl dazu - einfach Olivenöl mit einigen Knoblauchzehen pürieren und dann die Pizzaränder damit bepinseln.

Buon appetito!
Miss L










Donnerstag, 20. Februar 2014

Ein Laibchen für mich!

Der Blick in den Kühlschrank verrät: nicht viel drinnen, und um das Sackerl Karotten hat sich auch noch keiner gekümmert. Na gut, jetzt ist's gekauft, jetzt wird's verkocht. Was sich am Beginn der Woche noch als "Jaaaaa, Karottensuppe!" geäußert hat ist nun in ein "Pfff....Karottensuppe? Echt?" übergegangen. Aber was dann? Gemüselasagne? Karottenmuffins? Nudeln mit Karottengemüse? Hmmm, schwierig. Ich bin so einfallslos! Noch einen Blick in den Kühlschrank gewagt, Parmesan, Rahm, Topfen und Eier entdeckt, daraus muss sich doch etwas machen lassen. Das Internet befragt, nach 15 Minuten Suche resigniert, sich in die Küche gestellt und einfach mal gemacht. Nun ja, nicht einfach - ich will ja jetzt auch alles abmessen, damit auch ihr etwas davon habt. Also: Küchenwaage raus und los geht's.

Für 5-6 Laibchen wird folgendes benötigt

150 g Karotten
1 kleine Schalotte
30 g Mehl
50 g Topfen
10 g Parmesan
1 Ei
1 EL Haferflocken
Salz
Pfeffer
Currypulver
Kerbel
Kreuzkümmel
Zimt
Chili
Öl

Rahm
Dille
Knoblauch
Honigsenf
Salz
Pfeffer

Die rohen Karotten waschen(müssen NICHT geschält werden) und grob raspeln! Schalotte schälen, klein schneiden und mit Mehl, Topfen, Parmesan, Ei und Haferflocken zu den Karotten geben, alles gut miteinander vermengen. Mit Salz, Pfeffer, Curry, Kerbel, Kreuzkümmel, Chili und ein wenig Zimt würzen. Noch mal gut durchmengen und kurz ziehen lassen. Währenddessen den Dillrahm zubereiten: 2 EL Rahm mit einer Gabel kurz durchschlagen. Dille, Salz, Pfeffer und etwas Honigsenf sowie ganz wenig Knoblauch hinzufügen alles durchrühren und ziehen lassen. Öl in einer Pfanne bei mittlerer Temperatur erhitzen, mit dem Esslöffel portionsweise die Karottenmasse in die Pfanne setzen und mit dem Löffelrücken flach drücken. Laibchen auf beiden Seiten braten, aus der Pfanne nehmen und auf einem Küchenpapier abtropfen lassen.
Mahlzeit!

Karottenlaibchen mit Dillrahm! 


Das ist es also geworden. Die sehen knallorange aus - und schmecken auch noch! Und wie! Guuuuut! Nicht nach den altbekannten Karotten-Gemüselaibchen, die geschmacklich eher an Karton und von der Konsistenz her an trockenes Brot erinnern anstatt an frisches, knackiges Gemüse. Überhaupt, warum müssen Gemüselaibchen eigentlich immer gleich schmecken? Egal ob aus Brockoli, Zucchini oder Karotten - ich hab noch nie wohl schmeckende Gemüselaibchen in einem Restaurant geschweige denn aus dem Supermarkt bekommen. Die verwenden wohl alle die gleiche Grundmischung aus der großen Packung? Dabei gibt es da so viele verschiedene Mischungen, gell, Miss L? (da kommt noch was, das sag ich euch! Miss L ist schon wie eine Wahnsinnige am Testen und Probieren). Dabei versteh ich gar nicht warum die alle gleich schmecken, gleich aussehen! Denn: diese Karottenlaibchen waren fix zubereitet: 30 Minuten vom Waschen der Karotten bis zum ersten Bissen.

Da hab ich mich "Schulküchen-Gemüselaibchen-Traumatisierte" wohl doch noch selbst geheilt. Und ich glaub ... die restlichen Karotten werden jetzt nicht mehr lange überleben...

Eure
Frau Wiese

Dienstag, 18. Februar 2014

Tarnen & Täuschen - von einem Schokotortenunfall


Es war soweit, meine erste Torte auf Bestellung. Meiner Großtante hatten also die Weihnachtskekse so gut geschmeckt. Und ich  hab mich so darüber gefreut, dass ich in einem schwachen Moment (wahrscheinlich war mein Hirn vom Zuckerüberschuss zu Weihnachten so benebelt) anbot, ihr doch gerne etwas zu backen. Oder war es reiner Selbstschutz - dass ich endlich backen konnte ohne es essen zu müssen. Oder essen zu können. Weil, wenn ich Muttern etwas für die langen Wochen ohne Kind back dann wird ja mindestens die Hälfte des Backwerks noch verzehrt bevor das Backwerk zumindestens ansatzweise ausgekühlt ist.
Auf alle Fälle wurde also mit Großtante T ein Liefertermin vereinbart. Es sollte ein Donnerstag sein, Schokokuchen. Gut, Schokokuchenrezepte hab ich ungefähr 3 Millionen. Dann fiel mir ja Omas Dr Oekter Jubiläumsbackbuch aus 1933 ein (Oma war die  Schwester von Großtante T) - also unbedingt dort raus. Zumal der erste Tortenversuch aus diesem Büchlein ja geglückt ist. Die Zutaten der "Vorzüglichen Schokoladentorte" waren auch alle vorrätig, inklusive der geriebenen Nüsse, die Weihnachten überlebt hatten und auf eine baldige Verwendung warteten.
Das Glasieren hab ich nicht so drauf (trotz Schokopralinenworkshop und 2 Patisseriekursen) also wollte ich das Törtchen nur anzuckern oder mit geriebener Schokolade bestreuen. Irgendwas halt ohne Glasur. Weil, die Torte soll ja schön sein. Soviel zum Plan.

Am Montag schrieb Großtante T dann, sie würd das Törtchen für ihre lieben Gäste am Sonntag benötigen. Also war mein Plan im Eimer. Eine Torte ohne Glasur oder eingedeckt mit Fondant haltet nie so lang saftig. Am Dienstag war ich frohen Mutes, Mister M machte seinem Titel als Ingenieur alle Ehre und kleidete den Tortenring gewissenhaft mit Backpapier aus, diesmal von innen - weil was beim Backrahmen geht, muss auch beim Ring gehen. Soweit der Plan. Wir vergaßen aber beide, dass wir beim Backrahmen wohl die hässlichen, faltigen Seiten weggeschnitten haben. Bei einer runden  Torte geht das aber irgendwie ein bisschen schlecht.
Die Masse war schnell zusammengerührt - Butter mit Zucker und Dotter schaumig rühren, weiche Schokolade, Nüsse, Mehl, Backpulver dazu und den Schnee unterheben.
Ab in den Ofen, diesmal stimmte auch die Backzeit von 40 Minuten und innerlich jubelte ich schon weil 1) war das Hauptabendprogramm gerettet (diesmal wirklich fernsehen und nicht Backofen-sehen) und 2) die Torte ging ums doppelte auf. Tja, dachte ich... die Torte hatte nach vollendeter Backzeit aber leider andere Pläne und sank wieder wunderbar ein. Vorallem in der Mitte, ein Vulkankrater war nix dagegen! Das komplette Ausmaß der Katastrophe wurde aber erst sichbar, nachdem ich dann den Tortenring mit Backpapier entfernt hatte.
Benutzt never ever Backpapier innen in einem Tortenring! Zumindest nicht wenn ihr die Torte "nackt" wollt :)  Alex von Tortenschlaraffenland empfahl mir die Backalufolie - sie ist gekauft und wartet auf ihren Einsatz :)

Nachdem eh nix mehr zu retten war, ließ ich das Törtchen auskühlen und vertagte das Troubleshooting auf Mittwoch. Zwischendurch überlegte ich noch, ob der Rest Fondant reichen würde, alles einzukleiden. (Oder mich bei Großtante T krank zu melden :) )

Kommt Mittwoch, kommt Rat - ich hatte eine Eingebung - Schokoglasur würde den faltigen Rand kaschieren und gehobelte Mandeln (gelobt sei meine Kaufwut zu Weihnachten!) die hässliche Glasur.
Ich konnte den Abend nicht erwarten :)
Marillenmarmelade hatte ich noch von der Sachertorte, also ging es voll motiviert ans aprikotieren. Weil das so gut klappte, warf ich eine Stunde später Schokolade (200g) und Butter (100g) in meine Glaspfanne, diese dann übers Wasserbad, ließ es schmelzen. Und konnte kurze Zeit später die Torte für meine Verhältnisse echt schön glasieren :)
Und ich muss sagen, ich find die Glasur toll - sie wird nicht so hart und braucht ewig damit sie fest wird, also kann man noch ziemlich lang mit ihr rumpatzen und sie verstreichen.
Die Mandeln mussten trotzdem sein. Und da ich dann schon so gut drauf war, durften es auch noch Fondantrosen sein :)

Laut Großtante T und ihren Gästen (so man ihnen glauben darf) hat's geschmeckt!



Bis zum nächsten Mal,
Eure
Miss L


Donnerstag, 13. Februar 2014

Lass die Sonne in die Schale!

Es ist Samstag, kalt, bewölkt, regnerisch - und Besuch hat sich angekündigt. Zur Versöhnung mit dem Wetter soll es etwas Süßes geben, etwas, das an Sonne erinnert, an saftige Wiesen, an Kräuter. Die Besucherin hat mir schon länger von der Vanille-Sauce ihrer Mutter vorgeschwärmt, welche mit Eiern, nicht mit Puddingpulver zubereitet wird. Ich begebe mich also auf die Suche: Vanillesauce, Vanillecreme - gelb wie die Sonne, nur bitte keine Bayrisch Creme soll's sein. Es muss doch möglich sein eine Creme ohne Gelatine herzustellen! Und dann kommt mir noch Rosmarin in den Sinn, und Cantuccine. Und dann, ja dann dauert's eine Weile...bis ich endlich auf "Essen & Trinken" 01/2012 mit folgendem Rezept stosse:

Vanille-Thymian-Creme

Zutaten für 4 Portionen: 
25 Stiele Thymian
1 Vanilleschote
200 ml Schlagsahne
200 ml Milch
90 g Zucker
7 Eigelb, (Kl. M)
Salz
100 g Cantuccini, (ital. Mandelkekse)
Außerdem
Klarsichtfolie

Zubereitung:
1. Für die Vanille-Thymian-Creme 4 Stiele Thymian für die Dekoration beiseite legen. Die Blätter von den restlichen Thymianstielen abstreifen und grob hacken. Vanilleschote längs einschneiden und das Mark herauskratzen. Beides mit Thymianblättern, Sahne, Milch und 1 EL Zucker in einem Topf aufkochen. Vom Herd nehmen und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen.
2. Eigelbe mit dem restlichen Zucker und 1 Prise Salz in einem Schlagkessel mit den Quirlen des Handrührers 4-5 Minuten dicklich-cremig aufschlagen. Vanille-Thymian-Mischung durch ein feines Küchensieb in einen kleinen Topf gießen. Mischung kurz aufkochen, dann unter Rühren auf der niedrigsten Stufe des Handrührers nach und nach unter die Eigelb-Zucker-Mischung rühren. Zurück in den Topf gießen und bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren erhitzen, bis die Sauce dicklich-cremig ist. Vorsicht: Die Sauce darf auf keinen Fall kochen, weil das Eigelb sonst gerinnt. In möglichst gleichmäßigen Bewegungen direkt am Topfboden entlangrühren, damit die Masse nicht ansetzt. Dann die Creme durch ein Sieb in eine Schüssel gießen, abkühlen lassen und gelegentlich umrühren, damit sich keine Haut bildet.
3. Cantuccini mit einem großen Küchenmesser in jeweils 3-4 Stücke zerteilen und auf 4 Gläser (à 200 ml Inhalt) verteilen. Die Vanille-Thymian-Creme gleichmäßig darüber verteilen. Mit Klarsichtfolie bedecken und 3-4 Stunden oder über Nacht kalt stellen, damit die Creme noch etwas fester wird.

Ganz so habe ich das Rezept nicht übernommen. Mir stand der Sinn nach Rosmarin, nicht nach Thymian, deshalb habe ich 15 Stiele Rosmarin und nur 1 Teelöffel getrockneten Thymian verwendet (Dekoration nicht inkludiert). Das war für mich ausreichend, denn ich wollte nicht, dass die feine Vanillecreme von den Kräutern "erschlagen" wird. Die Zubereitung der Creme hat mir gleichzeitig ein tolles Oberarmtraining verschafft: damit das Eigelb nicht gerinnt hatte ich den Herd auf etwas weniger als mittlere Hitze gestellt - und deshalb gefühlte 3 Stunden gerührt. Nächstes Mal möchte ich noch Chili hinzufügen - ein bisschen Schärfe hat noch niemandem geschadet :-)
Das Ergebnis konnte sich jedenfalls sehen lassen - und schmeckte wirklich grandios. 

Ein Dessert, das auf jeden Fall an Sonne und Wiesen erinnert! 

Eure
Frau Wiese



Dienstag, 11. Februar 2014

Happy Birthday!

Der Februar ist bei uns ein Monat der vielen Geburtstage. Am Samstag hatte meine Tante Geburtstag, 2 Tage später mein Patenkind, 7 Tage später seine Schwester, dazwischen eine Kollegin. Und Ende Februar noch meine Oma. Die Torten fliegen also tief :)

Meine Tante bekam von uns eine Sachertorte der etwas anderen Art... eine freie Assoziation zu ihrem Beruf:

Die Torte hätte mich fast in die Anstalt gebracht - obwohl ich die Masse schon öfters gebacken haben, wollte sie diesmal einfach nicht gebacken werden. Die veranschlagte Backzeit von 55 Minuten wurde um gut 50 Minuten überzogen. Was sehr toll ist, wenn man die Torte um 19:00 in den Ofen schiebt und damit rechnet, dass sie um 20:00 fertig ist, vielleicht auch 20:15, halt bevor das Hauptabendprogramm anfängt. Mein Film an diesem Abend hieß dann "Schau der Torte beim backen zu". Es war sehr spannend.

Am Tag danach machte sich Mister M dann über den Rohling her und schnitzte ihn zurecht. Dann das ganze noch mit Marillenmarmelade gefüllt und schlussendlich in weißes Fondant gehüllt. Die größte Challenge ist ja immer, das dünn ausgerollte Fondant unversehrt über die Torte zu bekommen. Dann gings an die Feinarbeit. Kurz hatten wir angedacht, die Arme auszuformen, uns aber dann doch für die flache Variante entschieden. Für die Jacke 2.0 muss ja auch noch was übrig bleiben.
Die Happy Pills durften aber auf garkeinen Fall fehlen :)

Beim Geburtstagsessen hatten wir dann schon Ideen für die nächsten Torten. Soviel kann ich verraten - es wird tierisch :)

Eure
Miss L




Donnerstag, 6. Februar 2014

Mademoiselle erröten!

Wenn das Weiße sich langsam zart rosa färbt und mit Steigerung der Hitze immer röter wird, dann kann ich mir auch langsam überlegen, was denn zu diesem Pärchen noch alles dazukommen kann. Gewürzschrank auf, diverse Döschen öffnen, schnuppern und dann fügt sich langsam ein Bild zusammen das ich mir nicht schöner vorstellen kann. Ob das Ergebnis dann auch wirklich so ist wie ich es mir denke, das lässt sich nur durch Probieren erfahren. Also probiere ich, immer und immer wieder, und mit der Zeit ist Madamoiselle kräftig gefärbt, gut gewürzt und es zieht ein feiner Duft durch die Räume. Wieder etwas fertig, von dem ich anfangs gar nicht wusste, was es denn genau werden sollte.

Mademoiselle erröten oder

Rote Rüben Suppe


2 geschälte, gekochte rote Rüben
Saft einer 1/2 Orangen
400 g Kokosmilch
Teelöffel Honigsenf
Chili
Salz
Pfeffer
Kardamom
Kreuzkümmel
schwarzer Kümmel
etwas Rosmarinpulver

1 TL Butter
1/2 reife Birne
Salz

Die roten Rüben in ca. 2 cm große Stücke schneiden. Da danach alles schön eingefärbt ist am besten Gummihandschuhe zum Arbeiten anziehen oder die Rüben mit einer Gabel halten. Die Stücke in einen Topf geben, Kokosmilch und Orangensaft dazugeben und langsam erhitzen lassen. Da die roten Rüben ja bereits vorgekocht sind reicht es vorerst die Suppe einmal aufkochen zu lassen. Gewürze hinzufügen und alles mit dem Pürierstab fein mixen. Auskühlen lassen.
Die Birne entkernen und in ca. 5 mm große Würfel schneiden - Schale muss nicht entfernt werden. In einem kleinen Topf die Butter schmelzen lassen, Birnenstücke dazugeben, salzen. Topf mit einem Deckel verschliessen und für ca. 3-4 Minuten auf höchster Stufe braten lassen. Aufpassen dass die Stücke nicht verbrennen! Die Herdplatte abdrehen, aber den geschlossenen Topf darauf stehen lassen.
Suppe noch mal erwärmen, in einen Teller geben, mit den Birnenstücken bestreuen.
Mahlzeit!


Schmeckt fruchtig pikant. Durch den Orangensaft und die Chilischärfe wird der "erdige" Geschmack der roten Rüben verdrängt und die gesalzene, gebratene Birne unterstreicht die Fruchtigkeit des Gerichts. Die Farbe ist wirklich toll und ließe sich sicher mit einem Löffel Joghurt unter den Birnen noch aufpeppen. Meine Mademoiselle - so schön ihr beim Erröten zuzusehen und dann ist sie auch schon aufgegessen! Was stell ich denn dann jetzt noch mit den verbliebenen roten Rüben an? Ach, da wird mir sicher auch noch etwas einfallen. Vorschläge werden sehr gerne angenommen.

Eure 
Frau Wiese

Dienstag, 4. Februar 2014

Paprikahendl einmal anders

Eines unserer Lieblingsgerichte ist Paprikahendl. Wobei es sich jetzt nicht um das "klassische" Paprikahendl handelt, bei dem ein ganzes Hendl (oder Teile, Keulen oder ganze Hendlbrüste inkl Haut) im Topf landet. Mister M und ich sind in dieser Hinsicht haglich... Uns kommen nur Hendlbrüste ohne Haut in die Küche und alles was an denen noch komisch ausschaut - Fett, Sehnen, Knorpelstückchen, Adern, etc wird rausgeschnitten. So vorbereitet darf es dann in den Topf um bald darauf in einer köstlichen Paprikasauce mit Rahm zu baden und gemeinsam mit Nockerln serviert zu werden.

Beim Durchblättern einer meiner Rezeptmappen bin ich also letztens auf ein Paprikahendl-Rezept gestoßen, das zwar (fast) alle Zutaten eines Paprikahendls beinhaltet, äußerlich aber keine Gemeinsamkeiten aufweisen kann.  Das Foto sah toll aus (viel besser als meines aber ich steh dazu, ich kann nicht fotografieren), die Zutaten lasen sich gut. Also, Schürze umgebunden, Messer gewetzt:

Paprikahendl meets Asia
(für 2-3 Personen)

ca 300g Hendlbrust (ohne Haut und Knochen)
1 gelber Gemüsepaprika
1 Zwiebel
200ml Kokosmilch
100ml Hühner- oder Gemüsesuppe
2 EL Currypulver
2 EL Sesamöl
Salz, Pfeffer,
3 Jungzwiebeln
1 Chilischote

Basmatireis zum Servieren.

Hühnerbrust in dünne Scheiben oder kleine Würfel schneiden, salzen und pfeffern. Gemüsepaprika und Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Chili in Scheiben schneiden.

Reis nach Belieben und Packungsanleitung zubereiten. Ich rechne für uns beide ca 200-250g ungekochten Basmatireis. Je nach Mister M's Hunger ist das mal zuviel, mal zuwenig.

Hühnerbrust im Sesamöl anbraten. Aus der Pfanne nehmen, im Bratenrückstand Zwiebel, Gemüsepaprika und Chili anschwitzen. Mister M gibt über den Zwiebel gern noch eine Prise Zucker. Currypulver dazugeben, kurz mitrösten. Mit Kokosmilch und Suppe aufgießen, ca 10 Minuten offen köcheln lassen.
Dann das ganze fein pürieren, zurück in die Pfanne leeren und das Fleisch dazugeben, ca 5 Minuten ziehen lassen (sofern das Fleisch noch heiß ist, kann man sich den Schritt auch sparen ;) )

Die Jungzwiebeln in dünne Ringe schneiden und beim Anrichten über das Paprikahendl streuen.

Mahlzeit!
Miss L